Backup – Wie sichere ich meine Daten

Foto Backup

 

Das Thema Backup scheint momentan voll im Trend zu sein. Das ist auch nicht verwunderlich, da heutzutage fast die komplette Datenspeicherung Digital abläuft. Es ist natürlich toll das man riesen Mengen an Daten auf kleinen Festplatten und Speicherchips abspeichern kann, aber genauso leicht kann es auch passieren das alles auf einem Schlag weg ist.

Fotografen müssen sich immer stärker mit diesem Thema beschäftigen. Spätestens sobald Geld mit den eigenen Fotos verdient wird, sollte einem klar werden wie wichtig ein guter Backup ist.

Hierzu gibt es komplett verschiedene Ansichten und Methoden, wobei ich an dieser Stelle berichten möchte wie ich meinen Backup handhabe.

Ich hatte vor ca. zwei Jahren ein leichtes Schock-Erlebnis.  Ohne Vorwarnung wurde meine Festplatte mit all meinen Fotos nicht mehr erkannt. Nach langem hin und her und erneutem aus- und einbauen der Platte, hat sie zum Glück wieder funktioniert. Beim nächsten mal habe ich vielleicht dieses Glück nicht mehr, weshalb ich mich entschied, dass ich dringendst ein Backup meiner Daten haben muss.

 

Frau am PC - Backup

 

Wie sieht mein Backup aus?

 

Mir war von Anfang an wichtig das ich einen Backup besitze, auf den ich sofortigen Zugriff habe. Hierfür besorgte ich mir eine externe Festplatte mit 3TB Speicher. Diese habe ich dauerhaft am PC, mittels eSata, angeschlossen. Ich entschied mich für eSata, da es zu diesem Zeitpunkt die schnellste Datenübertragungsrate für externe Festplatten anbot. Heutzutage ist USB 3.0 sicherlich auch keine schlechte Wahl.

Die nächste Frage die mich beschäftigte war, wie automatisiere ich den ganzen Prozess. Wenn man hierzu ein bisschen im Internet nachliest, wird das ganze schnell unübersichtlich. Die einen schwören auf Norton Ghost, die anderen auf die Windows-eigene-Backup Lösung und die Apple Benutzer sowieso auf Timemachine. Es gibt unzählig viele Softwarepakete zu diesem Thema und ich bin mir auch sicher, dass alle halbwegs gut ihren Dienst erledigen. Eines störte mich jedoch. Die meisten Programme erstellen ein Backup in einem eigenem Format. Das bedeutet, dass ich dann wieder die gleiche Software brauche um den Backup wiederherzustellen. Natürlich hat dies gewisse Vorteile, wie beispielsweise eine bessere Komprimierung.

Aber was passiert wenn es diese Software in ein paar Jahren nicht mehr gibt? Oder ich einfach auf die Schnelle auf die Dateien der externen Platte zugreifen möchte?

Ich entschied mich daher eine Software zu verwenden, die ausgewählte Ordner automatisch synchronisiert. Also das automatisch erkannt wird wenn es neue oder veränderte Dateien in einem Ordner gibt und diese dann automatisch mit einem zweiten Ordner synchronisiert bzw. eine Sicherheitskopie rüber-kopiert. Ich probierte ein paar Freeware-Programme und entschied mich schlussendlich für FreeFileSync. Die Oberfläche ist zwar nicht die Schönste, aber die Software macht was sie soll. Auf der einen Seite wählt man Ordner aus die synchronisiert werden sollen und auf der anderen Seite den Zielort, auf den die Kopien kopiert werden sollen..

Man kann hierbei zwischen verschiedenen Methoden entscheiden. Beispielsweise, dass alles zwischen den zwei Ordnern synchronisiert wird. Also wenn ich in Ordner A Datei XY Lösche, dann wird die Datei XY auch auf Platte B gelöscht. Im Endeffekt sind die zwei Ordner dann genaue Spiegelbilder voneinander. Ich verwende die Methode, bei der alle neuen Dateien in Ordner A erkannt und rüber-kopiert werden, aber es verboten ist etwas im Ordner B zu löschen. Also sogar wenn ich versehentlich etwas im Ordner Lösche, habe ich diese Datei Trotzdem noch in meinem Backup. Ich habe dadurch eine zusätzliche Sicherheit, welche jedoch mehr Speicherplatz frisst. Da aber Festplatten heutzutage schon sehr günstig sind, ist dies kein Problem.

Im Programm kann man dann diese eingestellte Synchronisation jederzeit durchführen. Da Ich mich jedoch schon gut kenne weis ich, dass ich nach einer gewissen Zeit vergessen würde dies durchzuführen. Aus diesem Grund kann man auch einen automatisierten Zeitpunkt für die Synchronisation einstellen. Ich habe das Ganze so eingestellt, dass die Software mich jeden zweiten Tag  fragt ob ich den Backup durchführen möchte. So kann ich dann nicht mehr drauf vergessen ;).

 

Eine weitere Möglichkeit die sehr beliebt ist, sind Netzwerk Festplatten (NAS). Der Vorteil hierbei ist natürlich, dass man auf diese von verschiedenen PCs im Netzwerk zugreifen kann.
Falls ihr dabei sein solltet euren Backup zu planen, würde ich auf jeden Fall empfehlen sich diese Option zu überlegen.

 

Cloud Backup

 

Ich bin der Meinung, dass die gerade genannte Art der Datensicherung nicht ausreicht. Was passiert wenn man einen Einbruch hat und alle Platten sowie PCs gestohlen werden? Oder wenn die Wohnung/Haus abbrennen sollte?

Man sollte deshalb auch einen Backup abseits des eigenen Standortes besitzen. Ich kenne viele die daher z.B. einmal die Woche einen Backup auf eine externe Festplatte machen und diese dann wo anders aufbewahren. Zum Beispiel, bei den Eltern, der Freundin etc.

Dies wirft wieder ein Problem auf, denn man muss konstant manuell einen Backup machen und diesen dann woanders hin transportieren. Der Aufwand ist hierbei entsprechend groß. Wenn man dies einmal im Monat macht, kann es natürlich auch passieren, dass alle Fotos der letzten Wochen dann weg sind.

Daher habe ich mich informiert, welche Lösungen zusätzlich in Frage kommen. Mit den immer schneller werdenden Internet Verbindungen hat sich eine neue Möglichkeit ergeben, nämlich Cloud-Backups. Hierzu gibt es inzwischen mehrere Anbieter wie beispielsweise Backblaze, Crashplan und Carbonite. Diese bieten ungefähr das gleiche an, wobei ich mich für Backblaze entschied.

Crashplan Cloud Backup Anbieter. Meine Meinung zum Foto Backup Carbonite Cloud Backup Anbieter. Meine Meinung zum Foto Backup Backblaze Cloud Backup Anbieter. Meine Meinung zum Foto Backup

Die Software ist leicht zu bedienen und es gibt die Möglichkeit genau einzustellen welche Ordner hochgeladen werden. Das ganze läuft im Hintergrund und verbraucht kaum Ressourcen.

Es gibt jedoch natürlich auch einen großen Nachteil bei dieser Methode. Man sollte unbedingt eine schnelle Internetverbindung besitzen, da das Ganze sonst nur wenig Sinn macht. Mit meiner 16 Mbit/s (1Mbit/s Upload) Leitung bin ich hier schon an der Grenze. Der erste Upload hat bei mir ca. 4 Monate gedauert :/. Ja ich weiß das ist lange, aber sobald dieser erste Upload fertig ist, müssen nur noch die neuen Dateien hochgeladen werden. Das ganze läuft komplett automatisch ab und man muss sich um nichts kümmern.

Die kosten hierfür belaufen sich auf ca. 4,– EURO im Monat für einen unlimitierten Speicherplatz. Die Dateien kann man dann Online jederzeit runterladen. Zusätzlich kann man sich für einen bestimmten Preis eine Festplatte mit seinen Daten zuschicken lassen.

Natürlich kenne ich auch viele Menschen die bei einem Cloud Speicher sofort das Problem mit dem Datenschutz erwähnen. Dies ist sicherlich ein Problem und jeder muss selbst entscheiden ob er den Cloud Anbietern vertrauen möchte oder nicht. Ich bin der Meinung, dass meine Daten sowieso für Fremde nicht besonders interessant sind und habe daher auch wenig Angst vor solchen Problemen :). Vielleicht bin ich auch nur naiv, aber mir ist es wichtiger, dass ich im Fall des Falles meine Dateien wiederherstellen kann. Falls es einen beruhigt, kann man auch ein Passwort zum verschlüsseln der eigenen Dateien angeben. Inwiefern dies hilft kann ich nicht sagen, da ich mich mit Verschlüsselungstechniken nicht besonders gut auskenne.

 

Schlussworte

 

Jeder muss selbst entscheiden wie er seinen Backup handhaben möchte. Eines ist jedoch klar, ein Backup ist bei wichtigen Dateien unbedingt nötig. Festplatten haben keine unendliche Lebensdauer und gehen früher oder später ein. Wenn man dann keine zweite (oder dritte) Kopie der Dateien hat, sind diese für immer weg. Ich rate daher unbedingt sich mit dem Thema auseinanderzusetzen um für sich die optimale Lösung zu finden!

 


Für alle die es interessiert, dass ist das Equipment mit dem ich aktuell am meisten fotografiere und arbeite:

 

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