Unternehmensfotografie – Wie fotografiere ich das Team einer Firma?
Letzte Woche hatte ich ein Shooting mit der IT Firma Econob. Diese Firma beschäftigt sich mit der automatisierten Verarbeitung von digitalen Informationen und Wissen und ist ein Partner von IBM, der Universität Klagenfurt und More&G. Econob wurde heuer beim Österreichischen Innovationspreis unter die Top 3 Unternehmen gewählt. Mehr Informationen könnt ihr auf der Webseite von Econob finden.
Meine Aufgabe war es das Top-Team so schön wie möglich abzulichten damit diese Fotos auf der neuen Webseite, auf Informationsblättern sowie auch bei Präsentation verwendet werden können. Das ganze Shooting fand im Geschäftsgebäude des Lakeside Park statt. Das Shooting wurde hauptsächlich in einem größeren Büro durchgeführt, welches zwei Stockwerke hoch war. Daher hatte ich auch die Möglichkeit von oben herab zu fotografieren (so wie auf dem Artikelbild zu sehen).
Equipment
Für dieses Shooting entschied ich mich mein portables Leinwandsystem mit grauem Hintergrund einzusetzen. Der graue Hintergrund ist super für Business Fotos und wirkt sehr elegant. Rechts von mir setzte ich eine Oktabox mit zwei Diffusoren ein, welche auf das Gesicht des Motivs zeigte. Links von mir blitzte ein Speedlight 430EX quer runter auf den Boden wo ein silberner Reflektor lag, welcher das Licht wieder nach oben Richtung Motiv reflektierte . Diesen Blitz stellte ich auf ca. 1/3 der Lichtstärke der Oktatbox. Ich benutze diese Blitz/Reflektor Kombi sehr gerne, da ein stärkerer Kontrast durch das härtere Licht von unten erzeugt wird. Man sollte jedoch diesen Blitz nicht all zu stark einstellen, da sonst unschöne harte Schatten entstehen.
Das Setup sah ungefähr so aus:
Als Objektiv benutzte ich fast durchgängig das 24-105mm L USM von Canon. Wie ihr wisst, benutze ich sonst sehr gern lichtstarke Festbrennweiten. Da aber hier nur eine begrenzte Zeit vorhanden war entschied ich mich dieses tolle Zoom Objektiv zu verwenden. Ich muss auch sagen, von der Schärfe- und Kontrastleistung muss sich dieses Zoom Objektiv im Vergleich zu den Festbrennweiten nicht verstecken (dementsprechend kostet dieses auch über €800,–). Für eine Handvoll der Fotos wo eine geringe Schärfentiefe Voraussetzung war, verwendete ich noch mein 50mm 1,8II. Wie immer bin ich auch von diesem Objektiv sehr begeistert.
Ablauf
Wir hatten drei Stunden Zeit um:
- Einzelporträts von 12 Personen mit zwei verschiedenen Outfits,
- Gruppenfotos,
- die zwei Chefs und
- situative Arbeitsweisen
Ablauf war folgender:
Es wurden immer zwei Leute aus dem Büro geholt. Diese wurden immer ca. 2 min Fotografiert und dann war die nächste Person dran. Während die zweite Person Fotografiert wurde, zog die erste das zweite Outfit an. Dies machten wir bis alle 12 Personen in beiden Outfits abgelichtet wurden.
Nach den Einzelporträts waren die Gruppenaufnahmen dran. Hier begann ich damit vom oberen Stock aus nach unten zu Fotografieren, was auch von Anhieb an sehr gut funktionierte. Ich Blitzte hierfür mit zwei Blitzen indirekt über die Decke, damit ich ein schön gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild erreichte. Bei Gruppenaufnahmen müsst ihr echt schauen das ihr genügend Angaben an die Personen gebt, da am Anfang normalerweise ein ziemliches Chaos herrscht. Hier ist es echt wichtig das genau gesagt wird, was für Stellung und Blicke ihr haben wollt. Es sollte eine gewisse Einheit erkennbar sein. Auf dem Hauptbild dieses Artikels könnt ihr z.B. erkennen das alle verschrenkte Arme haben und schön lächelnd nach oben schauen. Ich kann nur empfehlen viele verschiedene Aufstellungen im Kopf zu haben und dann diese auch aus zu probieren. Beim Fotografieren merkt man dann schon was gut ankommt und was gut aussieht ;)!
Die Gruppenfotos dauerten ca. 20min.
Am Ende machten wir dann noch ca. 30 min lang Fotos bei der (simulierten) Arbeit. Diese waren sehr spontan und lustig. Für diese Fotos verwendete ich dann auch meine 50mm Festbrennweite, da ich mit der Tiefenschärfe spielen wollte.
Diese erinnern schon eher an Stock Fotos und sehen folgendermaßen aus:
Das Bild am PC kann z.B. bei sehr vielen Situationen eingesetzt werden und ist trotzdem persönlich, da eine eigene Mitarbeiterin des Unternehmens am Bild zu sehen ist.
Insgesamt kann ich sagen, dass das ganze Shooting zwar stressig aber auch lustig war. Es war durchgängig eine gute Stimmung vorhanden, welche sich auch auf die Fotos spiegelte. Als wichtigsten Tipp kann ich nur sagen: plant alles schon im vorhinein. Informiert euch über die Firma, welche Fotos diese haben will und wie ihr diese erreichen könnt. Schreibt euch Licht Setups auf. Plant den Ablauf und habt dann, wenn alles super läuft einfach Spaß am Shooting :)!
Ich hoffe ihr konntet aus diesem Blog Post was lernen.
Bitte hinterlasst einen Kommentar falls ihr fragen habt!
Tags: aufbauBand FotografieBetriebBlogBlog EintragbusinessbusinessshootingchefchefsDaniel WaschnigEquipmentErfahrungErfahrungenErklärungFirmaFirmenfirmenfotografiefirmenshootingFotoFotografFotografieFotosgruppenfotogruppenfotografiekärntenklagenfurtlichtaufbaumanagermanagersösterreichPhotographerPhotographyshootingShootingsTippUnternehmenUnternehmensfotografieunternehmensshootingUnternehmungWIrtschaft
Halo Daniel
Sehr interessanter Beitrag.
Kannst Du vielleicht noch Details zu dem Bildschirmsetup preisgeben.
Kam da ein Blitzschirm zum Einsatz oder ist das nur aufgehelltes Tageslicht.
Achja, und welches mobile System benutzt Du ?
Ich habe selbst Autopoles installiert und trotz der “Mobilität” die Teile noch nie abgebaut 😉
LG
Markus
Hi Markus,
bitte entschuldige die späte Antwort. Ich habe leider übersehen das du kommentiert hast.
Also als mobiles Hintergrundsystem benutze ich irgendein günstiges das ich bei Ebay bestellt hab. Das ist aber relativ stabil und lässt sich innerhalb von ca. 5min auf- und abbauen. Bin damit also recht zufrieden. Die Hintergrundrollen (Papier) bestelle ich meist bei Calumet in Deutschland.
Blitzschirm kam keiner zum Einsatz. Es kam auch so gut wie kein Tageslicht zum Einsatz.
Bei den Fotos vor dem grauen Hintergrund, hatte ich rechts von mir bei einer höhe von ca. 2m, meine Mettle 70cm Octobox inklusive Zwischendiffusor, durch welche ich mit meinem Yongnuo Blitz entfesselt blitzte.
Links von mir, Blitzte ich mit meinem Canon 430EX Blitz, entfesselt in Richtung Boden, wo ein großer silberner Reflektor lag. Ich blitzte also nach unten, gegen den Reflektor, welcher das Blitz wieder noch oben in Richtung Model reflektierte. Diese Lichtquelle diente ausschließlich als Fülllicht von unten, damit die Schatten nicht zu dunkel werden. Ich Entschied mich hierbei auch den Blitz ohne Softbox zu verwenden, da ich von unten ein härteres Licht wollte, welches für stärkere Kontraste sorgt. Die silberne Seite des Reflektors hilft hierbei auch.
Ich entschied mich also, von rechts oben mit einem weichem Licht Richtung Gesicht zu Blitzen und von Links unten mit einem harten Fülllicht zu arbeiten.
Das ganze ist natürlich Geschmackssache. Nach viel hin und her-probieren bei anderen Shootings, habe ich bemerkt das mir dieser Licht-Aufbau recht gut gefällt und daher habe ich mich auch bei diesem Shooting dafür entschieden.
Beim Gruppenfoto welches ich von oben aufgenommen habe, habe ich mit beiden Blitzen entfesselt von zwei gegenüberliegenden Seiten des Raumes, indirekt nach oben gegen die Decke geblitzt. Ich habe für das Foto auch die ISO auf 400 drehen müssen, da sonst nicht genug Blitzleistung vorhanden gewesen wäre. Also recht simpel. Licht gegen die Decke geblitzt und nach unten Richtung Gruppe reflektieren lassen.
Bei dem Bild, wo die Frau am PC arbeitet, habe ich die Sofbox direkt hinter und über mir Platziert, also, dass das Licht quasi von der gleichen Axe kommt wie ich fotografiere (wie beim Aufsteckblitz, nur höher/weicher).
Damit der Hintergrund auch schön ausgeleuchtet wird, habe ich den zweiten Blitz hinter dem Schreibtisch (wo der PC drauf steht) platziert und auf den Hintergrund gerichtet.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen und das deine fragen damit so gut wie möglich geantwortet werden konnten.
freundliche Grüße 🙂
Hi Daniel,
interessanter Artikel und super Fotos. Mir drängen sich ein paar Fragen auf, vielleicht willst du sie ja beantworten 😉
* Wieso hast du den grauen Hintergrund (mit Schatten) einem Portrait in der Büroumgebung (mit unscharfem Hintergrund) vorgezogen?
* Wie hälst du es mit den Rechten am Bild? Kann dein Kunde die Fotos prinzipiell für Pint, Web usw. einsetzen oder hängt der Preis vom Nutzungsumfang ab?
Vielen Dank für die Infos.
lg, Stefan
Hi Stefan,
freut mich das dich der Artikel angesprochen hat! 🙂
Ich habe den grauen Hintergrund verwendet, da dies unter anderem auch ein Wunsch der Marketing Chefin war. Ihr war wichtig, dass der Hintergrund mit dem Aufbau der Webseite harmoniert. Somit wusste ich im Vorfeld was mich erwartete und ich konnte deshalb gut planen.
Unter anderem haben wir anschließend eine Vielzahl an Fotos in der Büroumgebung gemacht (mit unscharfen Hintergrund), welche ich in diesem Blog Post “noch” nicht veröffentlicht habe. Für die Firma hatten jedoch dieser Bilder geringere Priorität und wurden daher auch noch nicht bearbeitet.:) Eventuell poste ich diese in Zukunft dann noch.
Zum Rechtlichen:
In diesem konkreten Fall haben wir alles mündlich ausgemacht. Zum einen darf die Firma die Bilder für jegliche Werbezwecke einsetzen und ich kann diese auf meinem Blog, Webseite und Social Media Seiten verwenden.
Bei anderen Shootings regel ich das jedoch oftmals auch mit einem schriftlichen Vertrag. Vor allem wenn ich die Fotos über Agenturen weiterverkaufen will, muss ich über ein Model und/oder Property Release verfügen. Also über eine Einverständnis das die Rechte der Bilder an mich übertragen werden.
Ich hoffe dir weitergeholfen zu haben! Ich hoffe weiterhin von dir zu lesen! lg Daniel