Canon PowerShot G7 X Mark III im Test / Review

Canon schickt mit der „Canon PowerShot G7 X Mark III einen kleinen Allrounder ins Rennen, der vor allem VLogger glücklich machen soll. Ausgestattet mit einem aktuellen 1-Zoll-Bildsensor und 4K-Videofunktion, soll die Kamera damit bei Interessierten punkten und sich durch ihre gute Ausstattung im kompakten Gehäuse von der Konkurrenz absetzen. Ob das auch gelingt erfahrt ihr in unserem Review. Ich selbst bin vom Vorgängermodell Mark I auf die Mark III umgestiegen. Warum ich dies wohl nicht mehr so machen würde, könnt ihr unten nachlesen oder auch im dazugehörigen YouTube-Video sehen.

 

 

Optik und Haptik

Mit ihren Maßen von um die 10,6 x 6,1 x 4,1 cm fällt die Größe der Canon PowerShot G7 X Mark III recht kompakt aus, gleichzeitig bringt sie mit etwas mehr als 300 Gramm aber auch ordentlich Gewicht mit. Das sorgt aber dafür, dass man das Gefühl hat, ein ordentliches, kleines Arbeitsgerät in den Händen zu halten, was subjektiv durchaus positiv wirkt.

Im Vergleich zur Canon PowerShot G7 X Mark I hat Canon den Griff auf der rechten Seite etwas tiefer gestaltet, womit die Kamera noch etwas besser und sicherer in der Hand liegt. Der Griff ist zudem gummiert. Canon hat hier sehr gute Arbeit geleistet. Auch die Verarbeitungsqualität stimmt. Mit ihrem robusten Metallgehäuse wirkt die PowerShot G7 X Mark III recht edel, das schlichte Erscheinungsbild gefällt insgesamt sehr gut. In Sachen Optik und Haptik weiß die PowerShot G7 X Mark II zu überzeugen.

Auf der Rückseite ist es Canon gelungen jede Menge Knöpfe zu verbauen, die trotz der kompakten Abmessungen groß gestaltet wurden und sich gut bedienen lassen. Fummelig wird es trotzdem – vor allem das Vier-Wege-Kreuz kombiniert mit Drehring gestaltet sich manches Mal als Herausforderung.

Einen Rückschritt macht Canon bei der manuellen Fokussierung: Im Vergleich zur PowerShot G7 X Mark II fehlt die abschaltbare Rastung. Zwar sieht Canon hier ohnehin vor, dass man per Touch die manuelle Fokussierung vornimmt, es wäre jedoch wünschenswert gewesen beider Elemente im aktuellen Model zu vereinen.

Auf einen Sucher muss man ebenso verzichten, genauso wie auf einen Blitzschuh, somit kann man bspw. auch keinen externen Sucher an der Kamera fixieren. Einen ausklappbaren, kleinen Blitz hat Canon immerhin integriert. Auch das Display der Kamera ist ausklappbar, drehbar ist es allerdings nicht. Als Schnittstellen stehen Micro-HDMI- sowie eine USB-C-Buchse und ein Stereo-Mikrofonanschluss zur Verfügung – durchaus solide in dieser Kameraklasse. Etwas tricky ist der USB-C Anschluss, theoretisch könnte man damit den Akku aufladen oder die Kamera durchgehend mit Strom versorgen, dazu muss das genutzte USB-Ladegerät oder die Powerbank aber die notwendigen Spezifikationen erfüllen. Tun diese das nicht, dann wird die Kamera nicht etwas langsamer geladen, sondern einfach gar nicht. Solche Kleinigkeiten sind heute einfach richtig ärgerlich und diese Einschränkung sollte nicht sein.

 

Bildqualität

Im Alltag und in der Praxis kann man sich über die Bildqualität der Kamera nicht beschweren. Dank 1“-Sensor und dem Lichtstarken Objektiv sind tolle Aufnahmen möglich und die Kamera besticht durch ihr gutes Rauschverhalten. Der ein oder andere Labortest vermag es die Schwächen des Sensors und Objektivs zu präsentieren. Im Alltag stechen diese nicht allzu sehr ins Auge. Gerade bei Offenblende und im Weiwinkel werden Bilder am Rand etwas weicher – dies wird allerdings nur bei großen Drucken sichtbar. Bei Landschaftsaufnahmen ist dies jedoch eher vernachlässigbar, da man hier ohnehin abblendet.

Leider ist der Sprung bei der Bildqualität im Vergleich von Mark I und Mark III nicht allzu groß, was mich schon etwas enttäuscht hat. Der Unterschied zur Mark II dürfte dabei noch geringer ausfallen, weshalb sich ein Upgrade nur auf Grund der Bildqualität wohl nicht lohnen dürfte.

 

Videofunktion

Die Canon PowerShot G7 X Mark III kann Videos in 4k mit 25 oder 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen – dafür nutzt die Kamera den vollen Sensor. Die Länge der Clips ist dabei auf maximal 10 Minuten beschränkt. Im Full-HD Modus stehen 25, 30, 50 und 60 Bilder pro Sekunde zur Verfügung. Hierbei sind Aufnahmen von bis zu 30 Minuten möglich.

Für mich war die 4k Videofunktion aber nicht der Verkaufsgrund, denn ich nehme alle meine Videos grundsätzlich in HD auf. Dennoch hatte ich mir erhofft, dass es Verbesserungen bei Bildqualität, Autofokus etc. gibt. Leider hat sich herausgestellt, dass dies nicht der Fall ist. Der große Wermutstropfen bleibt dabei der kontrastbasierte Autofokus. Dieser arbeitet sehr langsam und trifft regelmäßig nicht. Da ich mir die Kamera eigentlich für VLogging angeschafft habe, war ich hier schon sehr enttäuscht darüber. Nachdem ich die Kamera dafür eingesetzt habe bekam ich auf meine Videos häufig die Nachfrage, ob denn meine Kamera defekt sei, oder ich eine schlechtere Kamera habe, da meine Videos so unscharf geworden seien.

Zwar hat Canon ein Firmwareupdate herausgebracht, das den langsamen Autofokus verbessern soll, dieser bleibt aber leider immer noch schlecht.

Positiv dagegen ist der Mikrofonanschluss, der in dieser Kameraklasse nicht Standard ist.

 

Fazit

Bei mir bleiben hier sehr gemischte Gefühle zurück. Einerseits arbeite ich wirklich gern mit Canon und die PowerShot G7 X Mark I habe ich wirklich gerne genutzt. Umso größer war die Vorfreude auf die Mark III, die ich mir speziell für VLogs anschaffen wollte. Genauso schnell folgte aber auch die Ernüchterung, nachdem ich die Ergebnisse zu sehen bekam.

Ich kann leider keine eindeutige Empfehlung für jene aussprechen, die die Mark III zum VLoggen verwenden wollen. Vor allem nicht bei einem hohen Preis um rund 720 Euro. Ich würde hier eher zum Vorgängermodell Mark II greifen oder auch zur Mark I (je nach Budget), die noch dazu wesentlich günstiger sind, in der Performance aber nicht wesentlich schlechter (vom Autofokus her wesentlich besser; aber kein 4k). Eine Alternative wären auch die Pendants von Sony (ja, ich hätte nie gedacht, dass ich dies mal sagen würde… 😉 )

Ich verlinke euch die Kameras gleich hier darunter.

Link zur Mark III:

 

Link zur Mark II

 

Sony VLog Kamera ZV-1:

Sony RX-100 Reihe:

 

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